
Heute möchte ich euch meine Kommunionstorte vorstellen. Die Nichte eines Freundes hatte ihre erste heilige Kommunion und ich wurde gefragt, ob ich eine Torte für die Feier dazu steuern könnte. Nichts lieber als das. Da mich eine Kollegin darum bat eine Schritt-für Schritt Anleitung auf zu schreiben, möchte ich die Gelegenheit nutzen und anhand der Kommunionstorte erklären, wie ich meine Motivtorten herstelle. Die Mutter des Kommunionskindes wollte gerne, dass die Farben in Apricot gehalten sind. Ich hatte im ersten Moment keine Ahnung, wie ich mit einem hellen gelb und Apricot einen Kontrast erstellen kann, aber als die Torte fertig war, war ich doch sehr beeindruckt, wie toll sich die Farben zusammen fügten. Deshalb möchte ich euch heute ein Zitat vom CakeBoss mitteilen: „Urteile nie über eine Torte, bis sie komplett fertig ist.“ Er hat mal wieder, wie so oft, Recht!

Zwei Wochen vor der Kommunion fing ich schon mit der Deko an. Es ist wichtig, dass Blumen, Blätter und co gut durchtrocknen können, damit sie auf der Torte nicht zusammen fallen oder abbrechen. Für die Deko habe ich Fondant genommen, den ich unterschiedlich eingefärbt habe. Nach dem Trocknen bin ich mit verschiedenen Puderfarben noch über Blütenblätter und Blätter gegangen und auch über die Fische, damit alles etwas plastischer wirkt und die Fische einen schönen Glanz bekommen. Das ganze wird später mit wenig Kleber an der Torte befestigt. Ich nehme meistens Kukident Haftpulver Extra Stark, da der Fondantkleber sehr teuer ist und mit Kukident kann man sich seinen Kleber selbst anrühren.
Dann solltet ihr einen Biskuitboden machen. Ich mag mein Rezept, da es schnell und leicht geht. Wichtig dabei ist nur, dass ihr den Teig lange und ordentlich durchknetet (am besten mit der Küchenmaschine). Einen Tipp: Die Backform während des Aufwärmens des Ofens einfach auch in den Backofen geben. Dort schon mit der Alufolie umrandet. Dann backt der Teig gleichmäßig nach oben und es entsteht keine Wölbung. Das Biskuit muss dann noch einige Zeit ruhen, deshalb mache ich ihn immer am Abend bevor ich ihn fülle. Für die Füllung habe ich diesmal Frischkäse, Butter und Puderzucker vermischt. Für eine frische Note könnt ihr dann noch Lemon Curd untermengen – muss man aber nicht. Dann immer abwechselnd ein Biskuitboden, Creme und dadrauf Pfirsichstreifen. Wenn alles fertig ist kommt etwas gematschte, wobei das richtig schön ist und man sich selbst auf die Finger hauen muss, dass man nicht nascht: Das Einstreichen mit der Ganache. Ganache ist eine Schokoladen-Sahne-Verbindung und wird in der Confiserie auch sehr gerne zur Pralinenherstellung genutzt. Meistens kommen dort noch ein oder zwei Komponenten hinzu. Beim Einstreichen müsst ihr bitte darauf achten, dass ihr keine Lücke lasst wo die Creme sich hindurch quetschen könnte und so den Fondant flüssig machen könnte. Wenn ihr Ganache übrig habt könnt ihr sie problemlos einfrieren, so dass ihr für einen kleineren Kuchen keine Ganache anfertigen müsst. Wenn ihr so weit seid, dass die Ganache den Kuchen umhüllt heißt es: Ab in den Kühlschrank. Die Ganache muss fest werden. Am nächsten Tag ist sie komplett fest und ihr könnt die Torte aus dem Kühlschrank nehmen.
Jetzt heißt es kneten, kneten, kneten. Ich nehme dann immer gerne fremde Hilfe in Anspruch. Vorzugsweise männliche. Denn für eine 28 er Torte könnt ihr locker mit 750 Gramm Fondant zum Überziehen rechnen. Das Fondant muss gut durchgeknetet sein, so dass es sehr weich ist und sich schön glatt rollen lässt. Achtet darauf, dass ihr den Fondant auch rund ausrollt, denn dann passt es besser zum Kuchen ;-). Wenn ihr das Fondant bis ca. 3-5 mm Dicke ausgerollt habt, könnt ihr den Kuchen damit eindecken. Dabei bitte vorsichtig vorgehen, damit es nicht reißt. Sollte es dennoch an einer Stelle reißen, könnt ihr es flicken indem ihr mit feuchtem Finger über die Stelle drüber reibt und ggf. etwas Fondant, der übrig geblieben ist, „einbaut“.

Wenn die Torte eingedeckt ist, könnt ihr mit dem Dekorieren anfangen. Das macht mir persönlich am meisten Spaß. Legt euch erst einmal alles zurecht und drapiert es auf der Torte. Klebt es erst an, wenn es euch gefällt und ihr damit zufrieden seid. Den Schriftzug auf der Torte habe ich mit Stiften mit essbarer Farbe geschrieben. Die Schrift „Annalena“ habe ich dann noch mit Glitzerpuder abgepudert. Dafür habe ich gelb-neon genommen, da es dem Goldton am nächsten kommt.



Jetzt wisst ihr ungefähr, wie ich eine Motivtorte herstelle. Solltet ihr noch Fragen haben, immer zu: Ich versuche sie von ganzem Herzen zu beantworten.
Derweil wünsch ich euch eine schöne Zeit und hoffe, dass ihr genauso viel Sonne habt wie wir im Moment.
Eure Bergische Backfee